Cold - Sounds

Sound Is Our Passion

Allgemein:


- Proben, Proben, Proben
Nichts ersetzt eine gute Performance

- Falls Ihr kein Top Mischpult zur Hand habt ( Neve, SSL, API usw…), dann lasst beim Aufnehmen am besten den EQ weg.

- Ohne Effekte aufnehmen
Zu starker Compressor Einsatz, oder abgeschnittene Aufnahmen mit Gates lassen sich nur schwer bzw. gar nicht in den Griff bekommen. Falls Ihr dennoch mit Compressor aufnehmen wollt, dann achtet darauf, dass der Compressor nicht zu stark arbeitet.

- Reverb, Delay, Flanger und sonstiges hat auf den Aufnahmen nichts zu suchen
(ausser Ihr seid zu 100% sicher, dass Ihr genau das haben wollt!)

- Nicht zu hoch aussteuern
Selbst mittelmäßige Audio-Interfaces haben heutzutage einen guten Signal-Rausch Abstand.
Lasst lieber etwas mehr Headroom, damit das Signal nicht gleich übersteuert, falls doch einmal eine Pegelspitze während der Aufnahme kommen sollte.
Ausserdem solltet Ihr bedenken, dass der Musiker im Ernstfall (während der Aufnahme) meistens etwas lauter ist als während des Soundchecks (da er natürlich ALLES geben will)

- Kopfhörermix nicht unterschätzen
Der Kopfhörermix hat starken Einfluss auf die Performance des Musiker.
Investiert lieber ein paar Minuten mehr in einen guten Kopfhörermix, damit sich der Musiker richtig wohl fühlt und alles gut hören kann.

- Das richtige Mikrofon verwenden
Unterschiedliche Mikrofone haben auch unterschiedliche Einsatzbereiche. Seht also zu, dass Ihr das richtige Mikrofon für die jeweilige Aufnahme verwendet. Ihr könnt natürlich auch
hier mal nachschauen, welches Mikrofon für welchen Zweck geeignet ist.



Drums:


- Neue Felle aufziehen

- Drums stimmen

- Hardware überprüfen
Hi-Hat und Bass Drum Pedal sollten nicht quietschen und auch der Rest sollte keine Störgeräusche verursachen.

- Bass Drum Mikrofon nicht direkt in des Schalllochs platzieren.
Entweder innen oder aussen mikrofonieren. Auf Höhe des Schalllochs werden viele Luftgeräusche aufgenommen.

- Als einzelnes Instrument betrachten
Jedes Mikrofon nimmt alles auf, weshalb Ihr darauf achten solltet, dass die Phasen der einzelnen Mikrofone stimmen.



Bass:


- Neue Saiten aufziehen

- Stimmung überprüfen
Ihr solltet am besten nach jedem Take oder mindestens nach jedem Song nachstimmen.

- Kurze Kabel verwenden
Während der Aufnahme könnt Ihr mal Pause vom "Posen" machen.
Deshalb würde ich euch raten lieber ein kurzes und hochwertiges Kabel zu verwenden und kein 15m Instrumentenkabel für 1,99€.

- DI Spur aufnehmen
(Eine Amp-Spur kann zusätzlich mit aufgenommen werden, aber eine DI Spur sollte in jedem Fall vorhanden sein)



Gitarre:


- Neue Saiten aufziehen

- Stimmung überprüfen
(siehe Bass)

- Kurze Kabel verwenden
(siehe Bass)

- Gitarrenbox nicht unterschätzen
Die Gitarrenbox hat einen großen Einfluss auf euren Gesamtsound.
Es bringt nichts einen 5000€ Handmade-Boutique Amp zu verwenden und dann ein 50€ Box hinzuhängen.

- Richtige Mikrofonposition suchen
Die Lautsprecher in der Box klingen in der Lautsprechermitte viel heller als am Rand des Lautsprechers.
Schiebt einfach das Mikrofon ein bisschen hin und her und schaut welcher Sound euch am besten gefällt.
Ihr solltet euch mit dem Mikrofon auch nicht zu weit von der Box entfernen, sonst wird viel Raumanteil aufgenommen.

- Mikrofone auf einzelne Kanäle aufnehmen
Wenn Ihr eure Gitarrenbox mit mehreren Mikrofonen aufnehmen wollt, dann spendiert für jedes Mikrofon einen eigenen Kanal. Man hat viel mehr Möglichkeiten im Mix (Mischungsverhältnis der beiden Mikrofone) und kann eventuelle Phasenprobleme in den Griff bekommen.

- Nicht zu viel Gain verwenden (für verzerrte Gitarren)
Viele Gitarristen verwenden zu viel Gain auf Ihren Aufnahmen.
Das hat zur Folge, dass der Sound zum Schluss immer etwas verwaschen und undefiniert klingt. Hier ist weniger oft mehr.

- DI Spur aufnehmen (falls möglich)
Wenn Ihr euer Gitarrensignal splitten könnt, dann nehmt am besten gleich noch eine DI Spur mit auf.
Mit der DI Spur hat man später die Möglichkeit nochmals zu Re-Ampen.
Bitte achtet darauf die DI Spur nicht zu hoch auszusteuern da das DI Signal einer Gitarre eine unglaublich große Dynamik hat. Der Einsatz eines Compressor auf einer Gitarren - DI Spur ist absolut tabu.

- Gitarren doppeln
Für Rhythmusgitarren ist es oft gewünscht, dass Sie gross, breit und fett klingen.
Das erreicht Ihr durchs doppeln der Gitarren. Ihr nehmt einfach den selben Part mehrmals auf verschiedene Spuren auf, welche man später im Mix dann gut verteilen kann. Erlaubt ist, was gefällt. Das fängt bei zwei Spuren an und kann dann beliebig gesteigert werden.



Sprache & Gesang:


- Mikrofone und Preamps testen
Falls die Möglichkeit besteht, solltet Ihr verschiedene Mikrofon und Preamp Kombinationen durchtesten.
Was bei einem Sänger gut funktioniert kann beim nächsten Sänger nicht so prickelnd sein.
Das teuerste Mikrofon muss hier nicht immer das passendste Mikrofon sein.

- Popfilter verwenden
Im Falle eines Kondensatormikrofons ist der Popfilter bei der Aufnahme ein absolutes Muss, damit die Kapsel bei harten Konsonanten und S-Lauten nicht übersteuert. Bei dynamischen Mikrofonen ist er manchmal nicht zwingend erforderlich, aber schaden tut der Popfilter nie.

- Windschutz entfernen
Einige Male habe ich schon gesehen, dass ein Windschutz auf das Mikrofon gesetzt wird.
Das ist im Studio definitiv kontraproduktiv, da hier normalerweise kein Wind weht.
Der Windschutz dämpft die Höhen sehr stark und die komplette Aufnahme klingt einfach nur dumpf.

- Reflexionen dämpfen
Bei Sprach- und Gesangsaufnahmen sollte der Raum so stark wie möglich ausgeblendet werden. Am besten Ihr platziert ein paar Absorber um das Mikrofon herum, oder Ihr lehnt ein paar Matratzen gegen die Wand. Hauptsache der Nachhall des Raumes wird so stark wie möglich bedämpft. Der Hall kommt dann später beim Mix auf die Stimme drauf. Die altbekannten Eierkartons sind übrigens absolut ungeeignet.

- Richtcharakteristik auswählen
Die meisten Mikrofone bieten standardmäßig eine Niere als Richtcharakteristik.
Bei manchen Mikrofonen kann man auch zwischen verschiedenen Charakteristiken umschalten.
Für einzelne Sänger sollte eigentlich die Niere immer eine gute Wahl sein.
Eine Acht Charakteristik kann man z.B. verwenden, wenn sich 2 Sprecher direkt gegenüber stehen.
Für einen kleinen Chor, der rund um das Mikrofon platziert ist bietet sich dann eine Kugel Charakteristik an.

- Mikrofonabstand
Bei sehr vielen Mikrofonen gibt es den sogenannten Nahbesprechungseffekt.
Man erkennt diesen dadurch, dass der Sprecher viel basslastiger klingt, wenn er sehr nahe am Mikrofon steht.
Je weiter man sich vom Mikrofon entfernt, desto dünner wird der Sound.
Ausserdem werden mehr Raumanteile mit aufgezeichnet.
Eine gute Empfehlung ist immer eine Stelle am Boden zu markieren und für jeden Take den selben Mikrofonabstand einzuhalten.

- Stimmen doppeln (Musik)
Bei den Stimmen solltet Ihr ebenfalls mehrere Spuren aufnehmen.
Durch die Doppelung der Stimmen kann man den Chorus um einiges größer klingen lassen als die Strophe.



Vorbereitung für den Mix:


Um euch und mir eine Menge Zeit (und damit auch Kosten) zu ersparen, solltet Ihr folgendes beachten:

- Eindeutige Namen
Jede Audiodatei und jede Spur sollte einen eindeutigen Namen aufweisen.
Wenn die Spuren Audio 1, Audio 2 usw…. heissen ist das wenig dienlich.
Man braucht ewig um die richtigen Aufnahmen zu finden und vergeudet Zeit und Geld

- Spuren logisch sortieren
Ich empfehle die Spuren nach einem bestimmten Schema zu sortieren.
Wenn in eurem Session File zuerst ein paar Drum Spuren, danach ein paar Gitarren Spuren und dann wieder Drums kommen, dann dauert es eine längere Zeit um Ordnung in das Chaos zu bringen. Eine logische Sortierung erspart Zeit und Kosten.

- Keine unnötigen Dateien schicken
Falls Ihr ein paar Aufnahmen gemacht habt, die Ihr aber nicht verwenden wollt, dann schickt Sie erst gar nicht. Somit kann es nicht zu Missverständnissen oder Überraschungen kommen.

- Aufnahmen nicht normalisieren
Es ist nicht hilfreich, wenn Ihr eure Aufnahmen vor dem Mix normalisiert.
Eine Hi-Hat ist im Mix z.B. nicht so laut wie eine Bass Drum und man muss den Fader im Mix nur unnötig weit herunterziehen um die Hi-Hat richtig im Mix zu platzieren. Also lasst leise Aufnahmen lieber so wie Sie sind.